Was sollte ich bei einem Auslandssemester bedenken?

Sich für ein Auslandssemester zu entscheiden scheint im ersten Moment eigentlich nur Vorteile zu bringen – sei es in Sprachkenntnissen, Selbstständigkeit oder einfach nur als Punkt im Lebenslauf. Denkt man dann einen Schritt weiter, merkt man aber, dass das Unterfangen kein Katzensprung ist. Es gibt viele Dinge zu beachten und das möchte ich hier kurz erläutern.

Es geht schon bei der Zeitplanung los. Vielleicht denkt man sich bei einem Bachelorstudium, dass man ja sowieso 3 Jahre Zeit hat, das sollte ja alles kein Problem sein, nicht wahr? Korrekt – doch man muss sich früh bewerben, spontan kann man sich nicht dazu entscheiden. Austauschprogramme wie ISEP haben eine Bewerbungsfrist von ungefähr 9 Monaten vor dem geplanten Auslandssemester. Bewirbt man sich privat, muss man natürlich auch die Anmeldefristen der jeweiligen Universität im Auge haben, die schätzungsweise auch bei einem halben Jahr vor Studienbeginn liegen – vielleicht auch noch früher. Man sollte also gut planen und das schon zu dem Beginn seines Bachelorstudiums.
Bei ISEP sind beispielsweise drei abgeschlossene Semester Teilnahmevoraussetzung. Am geeignetsten wäre dann meiner Meinung nach ein Auslandssemester im fünften Semester (Wintersemester). Im Falle der USA würden sich dann keine Vorlesungszeiten des Studienjahres in den USA und Deutschland überschneiden, wie dies während des deutschen Sommersemesters der Fall wäre. 1 In diesem Beispiel müsste man sich dann im 3. Semester bereits bei ISEP bewerben (bei mir war die Deadline für die Bewerbund der 15. Dezember). Bei der Bewerbung muss man sich auch um einige Dinge kümmern, dazu aber später mehr.
Auch nach der Bewerbung muss man natürlich Zeit für Erledigungen und Termine, die das Auslandssemester betreffen, einkalkulieren.

Ein weiterer ganz wichtiger Faktor sind die Finanzen. So ein Auslandssemester ist in jedem Fall kostspielig. Man bezahlt Gebühren für die Uni / das Austauschprogramm, Flug, Sprachtests, Visum, Bücher, Unterkunft, Verpflegung und was man sonst noch so braucht (ich werde dazu noch eine Kostenliste erstellen). Es ist dabei gut zu wissen, dass es Stützen in Form von Stipendien (z.B. DAAD), Auslands-Bafög oder Studienkrediten gibt. Auch an dieser Stelle muss man sich frühzeitig informieren, da dies idR viel Bürokratie bedeutet und man schließlich das Geld rechtzeitig haben will.

Es gibt noch andere Umstände, die einem die Entscheidung für ein Auslandssemester erschweren. Beispielsweise einen Zwischenmieter für die Wohnung zu suchen oder ob man wirklich so lange vom bekannten Umfeld fernbleiben kann? Auch Fragen im Bezug auf das Studium  tauchen auf, z.B. ob die Kurse aus dem Ausland überhaupt zuhause angerechnet werden können. Alle diese Dinge lassen sich klären – mit der nötigen Vorbereitung(szeit).

Man darf in der Zeit vor dem Auslandssemester keine Angst vor Stress haben, denn man muss sich um vieles kümmern, bevor man den heimischen Boden verlässt und nebenher studiert man ja auch noch und hat evtl. einen Job. Vielleicht geht es aber auch nur mit so und ihr bekommt das viel entspannter auf die Reihe, wer weiß. Im Endeffekt weiß ich aber jetzt schon, dass sich das Ganze trotz viel Aufwand, Planung und Stress lohnen wird.

  1. Das Studienjahr ist in den USA in zwei Semester aufgeteilt – das Fall Semester (Aug. bis Dez.) und das Spring Semester (Jan. bis Mai)

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