Die Anreise

…oder auch: „Ohne Computer sind wir hilflos.“

Am 10. August war es endlich soweit – mein Flieger in die USA hob ab. Nach viel Nervosität, vielen Gedanken und einer doch eher schweren Verabschiedung saß ich also im Flieger von Frankfurt nach Los Angeles. Flugzeit: 11 Stunden. Ich bin mit der Lufthansa geflogen (ich glaube in einer Boeing 747-400 oder so) und konnte mir im Vorfeld online einen Platz reservieren und online einchecken, um nochmal ein bisschen Zeit am Flughafen zu sparen. Das hat alles bestens geklappt und so habe ich einen Fensterplatz bekommen. Da das Bordprogramm eher mau war (Wasser für die Elefanten und RIO als Filme, ein gutes Classic Rock Musikprogramm, das aber nach dem dritten Durchlauf öde wurde…), konnte ich immerhin aus dem Fenster sehen und ein paar Fotos machen. Die Route ging vom Festland Europa über Island über Kanada und dann schließlich quer über die USA Richtung Kalifornien. Eine kleine Auswahl meiner Eindrücke könnt ihr bestaunen:

Der Langstreckenflug ging überraschend gut. Das Essen war nicht schlecht, es gab mehr als genug Getränke und unwohl habe ich mich nicht gefühlt. Einige Stunden nach dem Start wurden dann auch schon die Einreisepapiere (Zollerklärung und I-94 Formular für Personen mit Visum) herumgereicht und man durfte fleißig ausfüllen. Man muss dafür einfach einige persönliche Daten von sich eintragen – keine große Sache, ist auch alles auf Deutsch erklärt.
Danach herrschte dann wieder etwas Langeweile. Ich konnte zwar nicht schlafen, habe die Zeit dann aber mit Lesen verbracht. „Eine Gebrauchsanweisung für die USA“ von Adriano Sack. Wirklich lustig. Der Autor beschreibt und spielt mit (teilweise stereotypen) Eigenheiten der Amerikaner und versucht diese einem Außenstehenden zu erklären.

Wie dem auch sei, irgendwann war die Flugzeit dann überstanden und wir sind in LA gelandet. Der Landeanflug war sehr beeindruckend, da bereits 15 Minuten vor der Landung die Stadt begann und einfach nicht aufhörte – wirklich gigantisch.

 

 

 

 

 

 

Mit sicherem Boden unter den Füßen ging es dann zu den Einreiseschaltern, an denen man seine Papiere vorführen musste, um einreisen zu dürfen. War alles kein Problem, außer, dass der Prozess knapp anderthalb Stunden dauerte, da diese Schalter gnadenlos unterbesetzt waren und ungefähr 3 europäische Maschinen ankamen. Letztendlich wurden mein Pass und meine Papiere abgestempelt und ich konnte meinen Koffer holen. Danach ging es noch durch den Zoll und weiter zur Gepäckaufgabe für den Anschlussflug. Dann weiter zum Terminal für den Anschlussflug und durch einen Security-Check.

Der Security-Check in den USA verlangt, dass man seine Schuhe auszieht, natürlich alle metallischen Gegenstände usw. in eine Box legt, das Notebook aus seinem Rucksack in eine separate Box legt und ggf. die Securities auf weitere elektronische Geräte in seinem Gepäck aufmerksam macht. Danach geht’s durch den Nacktscanner. Eigentlich alles kein Problem, dauert aber leider seine Zeit. Mittlerweile war ich schon etwas müde und sah wohl auch so aus, sodass sich ein Security nach meinem Wohlbefinden erkundigt hat und ich habe mich etwas mit ihm unterhalten. Die sind echt super nett. ;)

Als das auch geschafft war, musste ich bloß 5 Stunden auf meinen nächsten Flug warten. Nach gut 20 Stunden Tageslicht dämmerte es dann langsam und sobald es dunkel war, wurde ich extrem müde. Aber am Flughafen einschlafen wäre fatal, daher zwang ich mich irgendwie wach zu bleiben, indem ich mich etwas am Flughafen umsah und mir irgendwo eine Mahlzeit jagte. Meine erste Investition in den USA war also ein „kleines“ Bier für 7$ – das waren so 500-600ml. War gar nicht mal sooo schlecht. Dann gabs noch eine relativ kleine Pizza für 10$. Tja, Flughafenpreise halt. Auf dem Rückweg zu meinem Gate, stellte ich dann fest, dass die Computer in LA ausgefallen sind und die Abflugzeiten sich nicht mehr aktualisierten. Also musste ich jetzt – müde wie ich war – sehr aufmerksam sein, wenn Durchsagen für mein Gate gemacht wurden. Als ich eine Mitarbeiterin meiner Airline fragte, bekam ich bloß ein „Ohne Computer sind wir hilflos.“ zu hören…
Rechtzeitig bekam ich aber zum Glück mit, dass sich das Gate für meinen Anschlussflug nach Chicago geändert hatte. Dort wartete ich noch eine Weile – der Flug war mittlerweile verspätet. Immerhin sind Amerikaner sehr gesellig und verwickeln einen schnell ins Gespräch. Als ich dann endlich im nächsten Flieger saß, fielen mir auch direkt die Augen zu – aber erst nachdem ich LA im Dunkeln aus der Vogelperspektive bestaunen durfte.

 

 

 

 

 

Ich habe den ganzen Flug durchgeschlafen und wachte pünktlich zur Landung in Chicago auf. Meinen Anschlussflug nach Des Moines hatte ich schon verpasst, da der Flieger aus LA ja verspätet ankam. Tja, also ab zum United Airlines Terminal und berichten. Mein Flug sollte um 6 Uhr morgens gehen – ich bekam nun einen Platz für 17 Uhr und wurde auf die Warteliste für frühere Flüge gesetzt. Tja, ich kann schonmal vorweg nehmen, dass das mit der Warteliste nicht geklappt hat. Somit war ich über 10 Stunden am Flughafen von Chicago und mehr als einen Tag lang unterwegs. Der Chicago’er Flughafen war jedoch schöner als der von LA – so jedenfalls mein Empfinden. Dank Notebook und (kostenpflichtigem) WLAN konnte ich die Zeit jedoch irgendwie totschlagen. Mein Shuttle von Des Moines nach Ames musste ich telefonisch mehrmals verschieben.

 

 

 

 

 

Alles wurde dann aber gut als ich in den letzten Flieger stieg. Dieser war zwar unheimlich klein und voller Asiaten (dazu später mehr), aber ich war froh, dass es endlich weiterging. Im kleinen Flughafen von Des Moines, Iowa angekommen, suchte ich schnell meinen Koffer, der schon seit einigen Stunden dort auf mich warten musste. Dann hielt ich die Augen nach meinem Shuttle Service offen (die letzte vereinbarte Zeit war leider auch schon wieder um, dank Verspätung). Die Jungs von Executive Express warteten aber geduldig, da ich scheinbar nicht der einzige ISU’ler mit Verspätung war. Dann gings also in den Shuttlebus, der uns internationale Studenten ins temporäre „Housing“ brachte – ein kleines Hotel namens Americinn. Dort wurde schnell eingecheckt und ich kam auf mein Zimmer – endlich ein Bett, und was für eins! Und duschen! Und noch mehr Junkfood! Und ein Zimmernachbar aus Saudi-Arabien. Cool. Nach einer kleinen Unterhaltung fiel ich dann aber totmüde ins Bett und schlief bis morgens durch.

 



 

 

Ich war also endlich in Ames angekommen. Yay. Am nächsten Tag ging um 8 Uhr direkt die Orientierung los und es gab noch einige unangenehme Überraschungen. Aber dazu später mehr. ;)

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